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Amazonas-Fische im Aquarium: Ein Leitfaden zur Haltung und Pflege von Fischen aus dem Amazonas-Becken

Simon Simon

Unter einem Amazonasbecken versteht man in Aquarienkreisen ein Biotopaquarium, das hinsichtlich der Beckeneinrichtung aus Wurzeln, Steinen und Bodengrund, der Wasserqualität, der Bepflanzung und natürlich auch bei der Auswahl der Fischarten den Bedingungen im Amazonas und seinem Einzugsgebiet weitestgehend entspricht.

Die natürliche Einrichtung eines Amazonas-Aquariums

Obwohl der Begriff Amazonas-Aquarium oft mit einem dicht bepflanzten Aquarium gleichgesetzt wird, kann ein biotopgerechtes Aquarium auch ganz ohne Pflanzen gestaltet werden. Große Moorkiefernwurzeln und Steine werden dann in der Regel zur Strukturierung beim Einrichten des Aquariums verwendet.

Eine Mindestgröße für ein Amazonasbecken lässt sich kaum festlegen, da selbst in kleinen Aquarien ab 54 Litern eine Biotopgestaltung möglich ist und viele Besatzmöglichkeiten zu finden sind.

Sand ist der natürlichste Bodengrund. Vor allem dort, wo Zuflüsse langsam fließen oder sogar regelmäßig austrocknen, ist dies der Boden, der der Natur am nächsten kommt, denn Ton und Schlamm sind für die Aquaristik kaum geeignet. Ebenso wie bei der Verwendung von Kies sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Einrichtung eher dunkel ist. Charakteristisch für weite Teile des Flusses ist eine dichte und hohe Ufervegetation, die die Uferbereiche stark beschattet. Dementsprechend wenig Licht ist im natürlichen Lebensraum der südamerikanischen Aquarienfische oft vorhanden.

Wenn Sie Ihr Amazonas-Biotop-Aquarium bepflanzen wollen, finden Sie im Zoofachhandel eine große Auswahl an geeigneten Wasserpflanzen. Neben der Amazonas-Schwertpflanze findet der Pflanzenliebhaber eine große Auswahl an geeigneten Wasserpflanzen aus Südamerika. Sehr häufig verwendet werden zum Beispiel das brasilianische Pfennigkraut, tropisches Laichkraut, brasilianisches Tausendblatt oder Echinodorus-Komplex im Amazonas-Aquarium.

Die richtigen Fische und Pflanzen für das Amazonas-Aquarium

In einem Amazonas-Aquarium gehören nur Tier- und Pflanzenarten, die dort vorkommen. Aufgrund der mehr als 1.500 bekannten Fischarten ist dies keine Einschränkung. Viele Salmlerarten, Buntbarsche wie Skalare, Diskus, Fahnenbuntbarsche, Mesonauta insignis, Pfauenbuntbarsche, Schmetterlingsbuntbarsche, Teufelsfische (Satanoperca) oder die kleinwüchsigen Apistogramma-Arten, Heckel-Buntbarsche (Acarichthys heckelii), Biotodoma-Arten, Uaru- oder Rotbrust-Punktbuntbarsche stammen aus dem Amazonas, ebenso wie viele Welse wie die Panzerwelse, Schwielenwelse und Harnischwelse wie der Wabenschilderwels (Glyptoperichthys gibbiceps). Aus dem Einzugsgebiet des Amazonas, wie dem Rio Xingu, stammen auch Süßwasserstechrochen oder Liniendornwelse.

Die besten Fische für ein Amazonas Aquarium

Neonsalmler - Paracheirodon innesi

Damit das Aquarium optisch zur Geltung kommt, benötigt es einen bunten Schwarmfisch. Der Neonsalmler stammt aus dem peruanischen Regenwald und wird in einem Schwarm von mindestens 10 Tieren gehalten. Sie gehören zu den besonders friedlichen Aquarienbewohnern und können bei guter Haltung bis zu 8 Jahre alt werden. Aufgrund seiner Schönheit und Unkompliziertheit ist der Neonsalmler einer der meistverkauften Aquarienfische weltweit.

Black Molly - Poecilia sphenops var. Black

Die pechschwarze Zuchtsorte des Spitzmollys ist besonders bei Anfängern beliebt. Mollys gibt es in verschiedenen Farbvarianten und alle zeichnen sich durch ihre Robustheit und Anspruchslosigkeit in der Haltung aus. Sie werden zwischen 6 und 10 cm groß und in kleinen Gruppen (ca. 5 Tiere) gehalten. Mollys zählen zu den lebendgebärenden Zahnkarpfen. Sie vermehren sich ohne große Voraussetzungen, was schnell zu einer Überpopulation im Aquarium führen kann. Dementsprechend empfiehlt sich eine natürliche Fütterung oder eine Trenneinrichtung.

Ohrgitter-Harnischwels - Otocinclus hoppei

Der Ohrgitterharnischwels ist ein eifriger Algenfresser, der sich hauptsächlich am Grund des Aquariums aufhält und ständig auf der Suche nach Nahrung ist. So hält er das Aquarium sauber und übernimmt einen nicht zu unterschätzenden Pflegeaspekt. Die kleinen Restwelse leben in Gruppen von bis zu 5 Tieren und mögen eine dicht besiedelte Pflanzenwelt. Ohrgitterharnischwelse stammen ursprünglich aus dem Amazonas und werden etwa 5 cm groß. Im Gegensatz zu vielen anderen Welsarten knabbern sie nicht an Pflanzen.

Schmetterlingsbuntbarsch - Mikrogeophagus ramirezi

Schmetterlingsbuntbarsche sind prächtige und farbenprächtige Zierfische, die als Paar gehalten werden. Sie zeichnen sich vor allem durch ihre auffällige Färbung aus und sind damit ein echter Blickfang im Aquarium. Schmetterlingsbuntbarsche sind sehr sanftmütige Geschöpfe, die Höhlenverstecke oder eine dichte Bepflanzung bevorzugen. Sie sind grundsätzlich pflegeleicht – vertragen sich aber nicht gut mit aggressiven Artgenossen. Besonders in kleineren Becken ist eine Vergesellschaftung mit rauen oder agilen Fischen nicht zu empfehlen.

Tipp für Anfänger: Nicht zu viele Fische in ein Aquarium

Bei der beschriebenen Vergesellschaftung ist es empfehlenswert, in einem kleinen 60-Liter-Aquarium auf eines der beiden Gruppentiere (Mollies oder Guppys) zu verzichten. Mit einem Schwarm Neonsalmlern, dem Ohrgitterharnischwels und dem Buntbarschpaar ist das Aquarium bereits gut gefüllt. Platz für eine Gruppe von Mollies oder Guppys sollte vorhanden sein – allerdings wird die Haltung beider Arten in der genannten Beckengröße die Schwimmfreiheit der Bewohner stark einschränken.

Rotkopfsalmler - Hemigrammus bleheri

Der Rotkopfsalmler stammt aus Brasilien und Kolumbien und ist an seinem auffallend rot schimmernden Kopf zu erkennen. Die Rotkopfsalmler zählen zu den Schwarmfischen und werden in Aquarien mit mindestens 15 Tieren (besser sind 20) gehalten. Sie zeichnen sich besonders durch ihr akkurates Schwarmschwimmverhalten aus. Diese Vielschwimmer streifen ständig durch das Aquarium und lassen keinen ihrer Artgenossen aus, so dass sich dem Betrachter ein fantastisches Naturbild bietet. Darüber hinaus ist der Rotkopfsalmler ein friedlicher und robuster Zierfisch, der sich mit den meisten Bewohnern gut verträgt.